Und es geschah in jener Zeit
ein Stück in drei Akten
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von Uri Shani
Das Stück basiert auf 1. Mose 38 (1. Akt), das Buch Ruth (2. Akt) und Samuel 2 11-12 (3. Akt). Außerdem habe ich Psalmen, das Buch der Lieder und das Buch der Richter benutzt.
Figuren:
Jehuda ben Ya'akov, ein Bauer
Tamar
eine Nachbarin
Chira
Miriam, Tamars Mutter
Lamentiererinnen
Naomi
Ruth
Boas
David
Urija
Batshewa
eine Schauspielerin
eine Journalistin
Ärztin
Davids Gefolgschaft
zwei Narren: ein Lehrer (oder eine Lehrerin) und ein Schüler (oder eine Schülerin)
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Das Stück ist so geschrieben, dass zwei Schauspieler und zwei Schauspielerinnen alle Figuren spielen können.
Erster Akt: Kufr Jassif, 1800
Zweiter Akt: Österreich, dann ein Moschaw in Israel, 2000
Dritter Akt: Jerusalem, 2100
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Auf der Bühne ein Katheder. Ein Narr kommt herein, unter dem Arm eine Bibel, der schaut um sich, nähert sich auf den Zehenspitzen dem Katheder, sieht niemand, platziert die Bibel auf dem Katheder, steht dumm und gelangweilt da, steckt die Hände in die weiten Taschen, entdeckt dort einen Ballon, bläst ihn auf, erschrickt selbst von der Luft, die danach entweicht und lässt ihn los. Ein zweiter Narr kommt herein, mit eiligem Schritt, unter dem Arm eine Bibel. Der erste Narr packt schnell seine Bibel und setzt sich vor das Katheder.
Schülerin: Guten Morgen, Frau Lehrerin.
Lehrerin: Kuten Morken. Fo ssind fir stehenkepliepen? [Pause] Fo ssind fir stehenkepliepen? [Pause. Die Schülerin streckt den Finger hoch.] Ja?
Schülerin: [zeigt auf eine Stelle auf dem Boden] Hier? [Die Lehrerin verneint mit dem Kopf. Die Schülerin zeigt auf eine andere Stelle auf dem Boden] Hier? [Dasselbe Spiel ein paarmal.]
Lehrerin: Falsch, Falsch, Falsch! [Die Schülerin windet sich auf dem Boden und weint.] Kenuk! Still! [Die Schülerin brüllt.] Kenuk! [Die Schülerin brüllt noch lauter.] Das ist ja völlik unhaltpar! In solchen Umstänten kann ich unmöklich arpeiten! [beruhigt sich. Macht Faxen, um die Schülerin zum Lachen zu bringen.]
[Die Schülerin sieht plötzlich das Publikum und versteckt sich hinter den Beinen der Lehrerin. Diese zeigt ihr Unbehagen in ihrer Mimik und zieht die Schülerin an einem Ohr hervor.]
Schülerin: Wer ist das?
Lehrerin: Menschen. Perssonen. Lepefessen. Hinssetzen!
Schülerin: Lebewesen? Und die machen mir nichts? Ihr werdet mir nichts Böses antun? [nähert sich zögernd dem Publikum, zurück zu ihrem Platz.]
Lehrerin: Erstes Puch Mossess, Kapitel achtuntreißik.
Schülerin: Hund es geschah in jener Zeit, daß Juda von seinen Brüdern hinabzog hund zu heinem Mann von Hadullam –
Lehrerin: Adullam!
Schülerin: – heinkehrte, dessen Name war Hira. Dort sah Juda die Tochter heines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; hund her nahm sie hund ging zu hihr hein.
Lehrerin: Ein! Er ging zu ihr ein!
Schülerin: Hund sie wurde schwanger hund gebar heinen Sohn, dem gab her den Namen Herr.
Lehrerin: Er.
Schülerin: Warum er? Warum nicht sie?
Lehrerin: Unt ssie furte fieter schfanker und kepar einen Ssohn, tem kap ssie ten Namen Onan. Und noch einmal kepar ssie einen Ssohn, tem kap ssie ten Namen Schela; und Juta nahm für sseinen Erstkeporenen Er eine Frau, teren Name far Tamar.
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Wer das ganze Stück haben will, soll bitte abumidian@riseup.net anschreiben.
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Das Stück wurde im hebräischen Original im Juni 2000 in Jerusalem aufgeführt. Hier drei kleine Photos davon:
Tamar
Boas und Ruth
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