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Drei Kameraden

Genau weiß ich nicht, woher ich das Buch "Drei Kameraden" habe. Es wurde in Moskau gedruckt, denn den Nazis war Remarque ein Dorn im Auge, obschon "Drei Kameraden" nicht viel mit "Im Westen nichts Neues" zu tun hat. Eigentlich ist es einfach eine Liebesgeschichte. Sie beginnt am 30. Geburtstag des Erzählers, Robby.

Ich hab das Buch genossen und schrieb mir ein paar Sätze hinaus:

»Man muß demütig gegen das Schicksal sein«, sagte das alte Fräulein und sah mich mit seinem braunen, verrunzelten  Bratapfelgesicht etwas vorwurfsvoll an. Wahrscheinlich meinte sie meine Schimpferei.

»Demütig?« sagte ich. »Wozu demütig? Es nützt ja nichts. Man muß alles bezahlen im Leben, doppelt und dreifach. Wozu soll man da demütig sein?«

»Doch, doch – es ist besser.«

Demütig, dachte ich. Was änderte das? Kämpfen, kämpfen, das war das einzige in dieser Balgerei, in der man zuletzt doch unterlag. Kämpfen um das bißchen, was man liebte. Demütig konnte man mit siebzig Jahren werden.

(S. 242)

Und noch eine Stelle:

Er: "…Oder hast du schon gegessen?«

Sie: »Nein, noch nicht. Ich habe auf dich gewartet.«

Er: »Du sollst aber nicht auf mich warten. Nie. Es ist schrecklich, auf etwas zu warten.«

Sie schüttelte den Kopf. »Das verstehst du nicht, Robby. Es ist nur schrecklich, nichts zu haben, auf das man warten kann.«

(S. 286)

Robbys Freundin, stellt sich heraus, ist todkrank. Der Roman wird zu einem Kampf um Leben und Tod.

Robby: "Du warst den ganzen Tag so tapfer, da kannst du jetzt ruhig so viel weinen, wie du willst.«

Sie: »Ich war gar nicht tapfer. Du hast es nur nicht gemerkt.«

»Vielleicht«, sagte ich, »aber das war es dann gerade.«

Sie versuchte zu lächeln. »Warum denn eigentlich, Robby?«

»Weil man sich nicht ergibt.« Ich strich ihr über das Haar.

»Solange man sich nicht ergibt, ist man mehr als das Schicksal.«

»Bei mir ist es kein Mut, Liebling«, murmelte sie. »Bei mir ist es einfach nur Angst. Jämmerliche Angst vor der großen, letzten Angst.«

»Das ist alles Mut, Pat.«

Sie lehnte sich an mich. »Ach, Robby, du weißt ja gar nicht, was Angst ist.«

»Doch«, sagte ich.

Natürlich ist das Buch unterschwellig doch sehr pazifistisch. "Doch" sagt er, denn er war im Krieg und hat da alles erlebt, was man erleben kann. Und dann stellt sich am Schluss auch noch heraus, dass ihre Krankheit eine Spätreaktion auf die Hungersnot in den schlimmsten Kriegsjahren ist.

Erich Maria Remarque: "Drei Kameraden" Sehr zu empfehlen. Vor allem: Er kann gut schreiben!!

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