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Kassandra

oder

Der Neue Nahe Osten

Variationen über ein tragisches Thema

von Uri Shani

Uebersetzung aus dem Hebräischen und dem Arabischen: Uri Shani

Personen:

Kassandra, 25 Jahre alt

ihre Eltern, 50 Jahre alt, Direktoren des Theaters "Der Neue Nahe Osten"

Bankdirektor, schön wie ein griechischer Gott

General

Der Waffenhändler 'Adnan Chaschugi

ein jüdischer Rabbiner

ein christlicher Priester

ein muslimischer Imam

der "Peace Now"-Chor, Juden und Jüdinnen, Araber und Araberinnen

der Chor der Elenden, Juden und Jüdinnen, Araber und Araberinnen, Kinder und Erwachsene

Soldaten

3. Stasimon

Der "Peace-Now"-Chor:

Kassandra, wir sind zurückgekehrt, um von dir zu lernen.

Du stehst da und machst Possen

wir fürchten des Todes Gier

so haben wir denn beschlossen

wie du wollen handeln auch wir

Lehre uns, ohne Furcht zu stehen!

Kassandra:

Oh nein, das kann ich nicht. Und ich will es auch nicht.

Der "Peace-Now"-Chor:

Was sollen wir denn tun?

Kassandra:

Erinnert ihr euch an die Geschichte des trojanischen Pferdes?

Der "Peace-Now"-Chor:

Eine deiner Prophezeiungen.

Kassandra:

Die Griechen täuschten Rückzug vor und stellten vor die Mauern Trojas ein hölzernes Pferd als Abschiedsgeschenk.

Der "Peace-Now"-Chor:

Das Pferd war voll von griechischen Soldaten, bewaffnet von Kopf bis Fuß, aber die Trojaner wussten das nicht.

Kassandra:

Was sagten denn die Trojaner?

Der Chor:

"Sieg! Sieg! Sieg!

Vorbei ist der elende Krieg!

Die Last der Besatzung war schwer.

Doch nun sehn wir die Griechen nimmermehr!

Das schöne Pferd bringet herein!

Ein Zeichen des Sieges soll es uns sein!"

Kassandra:

Und ich sagte: Ich glaube diesem Rückzug nicht. Die Griechen legen uns rein. Sie reden vom Frieden, von Verzicht. Ja, ja. Aber niemand wollte mich hören, und über Nacht war von Troja nichts mehr übrig als ein Haufen Steine und Staub.

Der "Peace-Now"-Chor:

Aber was sollen wir tun, Kassandra?

Kassandra:

Ich weiß es nicht, aber schaut, da kommt ein Trio, die das vielleicht wissen …

.

.

 

Das Stück schrieb ich im Sommer 1995, kurz vor Oslo B, und ein paar Monate vor der Ermordung von Itzchak Rabin.

Wer das ganze Stück lesen möchte, möge mich an dieser Adresse anschreiben:  abumidian@riseup.net

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