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Omri Nitzan ist nicht Athol Fugard

 

Peter Brook hat die Aufführung seiner Produktion im Kameri-Theater in Tel-Aviv abgesagt. Daraufhin reagierte der Kameri-Intendant in einer israelischen Zeitung (siehe link unten). Hier meine Antwort zur Reaktion von Omri Nitzan auf Peter Brook

Ich habe auch meine eigene Meinung zur BDS-Kampagne. Ich bin mit vielem nicht einverstanden. Da ich selber israelischer Künstler bin und nicht boykottiert werden will, ist mir der differenzierte Boykott wichtig. Ich selber, im Gegensatz zum Kameritheater, habe schon seit 1988 die besetzten Gebiete nicht betreten (geschweige denn dort aufgetreten), wenn ich nicht von Palästinensern eingeladen wurde. Ich habe darum mit Partnern streiten müssen. Einmal musste ich sogar eine israelisch-palästinensische Kooperation abbrechen, weil die palästinensischen Partner gezwungen wurden, das Oslo-Abkommen zu unterstützen, das ich selber nicht unterstützte.

Die BDS-Kampagne hat antisemitische Elemente, aber sie ist nicht antisemitisch. Sie  ist nicht einmal antizionistisch.

Aber ein Boykott hat eine Eigendynamik, und die muss kontrolliert werden. Die antisemitischen Elemente müssen verpönt und vertrieben werden. Eine blinde Sicht der Palästinenser als "good guys" tut der Sache nicht gut. In einem über die BDS steht, die Mehrheit der Israeli verdiene an der Unterdrückung der Palästinenser. (Daher wird der Boykott gerechtfertigt.) Wer so etwas behauptet, hat offenbar keine Ahnung, wie es hier aussieht.

Und trotzdem begrüße ich in diesem Fall ganz eindeutig Peter Brooks Entscheidung. Denn ich sage etwas ganz Einfaches:

Bitte forscht genau nach, wie ihr Euer Geld investiert! Einfach bewusstes Einkaufen! Nicht bei Omri Nizzan einkaufen.

In meinem Buch über Nemashim schrieb ich:

"Nach dem Ausbruch der Zweiten Intifada und der Rückeroberung der Westbank im Frühjahr 2002 kam nun auch noch der Einmarsch der USA in den Irak im März 2003. Wir hatten Angst, wir müssten uns wieder die dummen und nutzlosen (manchmal sogar schädlichen) Gasmasken überziehen, aber nein, es kam viel schlimmer: Fürs erste war es wirklich aus mit Spendengeldern für den Nahen Osten! Warum ist das eigentlich immer so? Je mehr Geld die Kriegstreiber(innen) in den Nahen Osten pumpen, desto weniger erhalten Organisationen, die etwas aufbauen wollen! Welch merkwürdige Art von Boykott! Mit dem Geld, das für einen einzigen Apache-Kampfhubschrauber ausgegeben wird, könnte unser Projekt mehr als 1.500 Jahre finanziert werden, oder achtzig solche Projekte 20 Jahre lang. Das wären nach 20 Jahren 10.000 Jugendliche, die für ein Jahr in einer gemeinsamen Wohnung wohnten und mit Hunderttausenden Theater und andere Gemeindearbeit machten. Ein einziger Apache-Kampfhubschrauber!"

Omri Nitzans Behauptung, Südafrika sei nicht kulturell boykottiert worden, ist eine Lüge. Das kann man sogar bei Wikipedia, sogar auf hebräisch, aber vor allem auf englisch, nachlesen. Der kulturelle Boykott begann in den sechziger Jahren. Es dauerte drei Jahrzehnte, bis das System zusammenbrach. Wenn der Fogard wüsste, dass der Bonze Omri Nitzan sich mit ihm vergleicht!! Au weja!!

Brooks Schritt ist vor allem eine Unterstützung von uns, sehr viele hier in Israel, die dagegen protestieren, in Ariel oder andern Orten der Besetzten Gebiete aufzutreten, und auch einen Preis dafür bezahlen.

Woher kommt Nizzans Zwang, sich als Zionist zu outen? Woher kommt diese Psychose, wir als Israeli seien immer am Schlechtesten dran? ("Kol ha'Olam negdenu"…) Wird Omri Nitzan jemals etwas dazulernen in seinem Leben? Oder sollte er nicht besser abgesetzt werden, nachdem er jetzt schon 32 Jahre lang Intendant ist, zuerst in Haifa, dann Habima, dann Festival Israel, und seit 1994 beim Kameri.

Liebe Freunde, wenn Ihr israelische Kultur genießen wollt, wendet Euch an mich und an meinesgleichen, nicht an Omri Nitzan.

http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=12&Param_Red=15148

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